Das Land Niedersachsen stoppt
das „amtliche Hygienesiegel“ für die Gastronomie nach einem sechsmonatigen
Modellversuch. Auch NRW macht Schluss damit. Gerade einmal vier Prozent der niedersächsischen
Betriebe fanden es sinnvoll, das Siegel (freiwillig) auszuhängen. Aber auch die
Gäste hat es nicht sonderlich interessiert. Dabei hatte man sich doch extra ein
Siegel ausgedacht, das ganz transparent darstellen sollte, wie sauber man in
einem Lokal essen kann. Nämlich dieses hier:
(Fotoquelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen [1]) |
Jaaaaaaa. Da erkenne ich als
Gast auf den ersten Blick, ob das Essen in diesem Lokal hygienisch gekocht
wird. Kleiner Scherz. Loriot hätte gesagt: „Ach, was.“
Man kann nicht ernsthaft erwarten,
ein Hygiene-Siegel zu etablieren, das dermaßen kompliziert – um nicht zu sagen
– unverständlich ist. Kein Wunder, dass weder Gastronomen noch Gäste sich dafür
nennenswert interessierten. Das ist kein Siegel, sondern die grafische
Visualisierung aus der Magisterarbeit eines angehenden Ökotrophologen.
Und, nur nebenbei: Welcher Gastwirt
hängt sich schon freiwillig eine Skala ins Schaufenster, auf der der zentrale Begriff
„Hygienemangelpunkte“ heißt? Eben.
Gäste dürfen darauf vertrauen,
dass in Gastro-Betrieben die Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Basta. Dafür
gibt es die Lebensmittel-Kontrolle, und das ist gut so. Was wir bestimmt nicht
brauchen, sind noch weitere, merkwürdige und schwer nachvollziehbare Bewertungssysteme.
Davon gibt es schon mehr als genug.
[1] https://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/ernaehrung-lebensmittel/produktion/das-hygienebarometer-fuer-gastronomie-startet-niedersachsen
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