Bundesumweltministerin Barbara
Hendricks (SPD) hat es wirklich nicht leicht in diesen Tagen. Gerade erst stieß
ihre Plakat-Kampagne mit Knaller-Reimen für mehr Tierwohl („Steht das Schwein
auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“) auf, sagen wir mal vorsichtig,
nicht nur zustimmende Resonanz. Landwirtschaftsfunktionäre verfielen
reihenweise in Schnappatmung.
Und jetzt das: Wie das
Investigativ-Medium „Bild“ am Wochenende enthüllte, hat es die Ministerin
gewagt, eine hausinterne Richtlinie auszugeben, wonach Gäste des Ministeriums
von Caterern vegetarisch (!) versorgt werden sollen. Schnell wurde gezetert:
Kommt jetzt der einst von den Grünen (mit wenig durchschlagendem Erfolg)
propagierte „Veggie-Day“ durch die Hintertür?
Was für ein Unfug. Hendricks
Sprecher Michael Schroeren wies Medienberichten zufolge ganz lapidar darauf
hin, dass die Ministerin, wie jede Gastgeberin, entscheiden könne, was bei ihr
auf den Tisch kommt. Recht hat sie. Dennoch hagelte es teils heftige Kritik,
etwa von der stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag,
Gitta Connemann: „Eine solche Volkserziehung per Speiseplan lehnen wir ab.“
Nur noch mal zum Mitschreiben:
Die Ministerin hat keineswegs ein Gesetz angekündigt, dass Unternehmen oder
Privatleute dazu zwingen würde, ihre Gäste in Zukunft nur noch vegetarisch zu
beköstigen. Tante Erna darf zum 80. Geburtstag gerne auch die Schlachteplatte
servieren. Frau Hendricks hat einfach nur Regeln für ihr eigenes Haus
festgelegt. Und die Teilnehmer von Pressekonferenzen oder Tagungen im
Umweltministerium werden es überleben, wenn keine Mettbrötchen auf der
Häppchenplatte liegen.
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