Kinder lieben Süßes. Aber bei
Gemüse verweigern sie sich gerne. Sehr zum Verdruss wohlmeinender Mütter und
Väter, die völlig zu Recht finden, dass die Portion Brokkoli oder Kohlrabi allemal
besser ist als der Fruchtzwerg und die Nutella-Schnitte. Warum ist das so?
Die Erklärung ist ebenso
einfach wie unbequem: Das Gesunde hat gegenüber dem Süßen von Natur aus die
Arschkarte gezogen.
Unsere Geschmacksrezeptoren
reagieren auf „süß“ sehr simpel, auf „bitter“ aber äußerst kompliziert. Forscher
wissen, dass der Mensch nur über eine einzige Art von Süßrezeptoren verfügt.
Bei den Bitterrezeptoren gibt es aber im Schnitt 25 Typen.
Das macht Sinn, wenn man
bedenkt, dass der Mensch in den Zeiten, als er als Jäger und Sammler unterwegs war,
sich beschützen musste vor allerlei giftigen Pflanzen und anderem Ungemach. Die
zumeist eher bitter als süß schmeckten.
Deshalb sind wir gegenüber den
bitteren Geschmäckern viel mehr auf der Hut als gegenüber den süßen.
Das führt dazu, dass auch heute
noch viele Menschen bittere Gemüsesorten wie Kresse, Kohl, Kohlrabi, Brokkoli
oder Meerrettich nur ungerne essen. Und das steckt auch unseren Kindern in den
Genen. Und macht Angst vor Ungewohntem.
„Diese Angst müssen Kinder
aktiv verlernen“, sagt Mathilde Kersting, Leiterin des Forschungsinstituts für
Kinderernährung in Dortmund. Und wie geht das? Indem sie Lebensmittel immer wieder probieren.
Acht- bis zehnmal sollten
Eltern ihren Kindern ein bisher abgelehntes Nahrungsmittel vorsetzen, bis sie
es genauso gerne essen, wie eines, das sie auf Anhieb mögen. So eine
europäische Studie.
Geduldig sein. Ohne Druck.
Gilt auch für Spinat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen